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Lina und das Geheimnis des leeren Steins

Beschreibung
Geschichte
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In dem kleinen Dorf Eldoria beginnt für das mutige Mädchen Lina ein außergewöhnliches Abenteuer. An ihrem zwölften Geburtstag entdeckt sie, dass ihr magischer Stein – ein Geschenk, das jedes Kind in Eldoria bei seiner Geburt erhält – anders als die Steine der anderen Kinder ist: Er scheint leer zu sein.

In dem kleinen Dorf Eldoria, versteckt zwischen sanften Hügeln und dichten Wäldern, begann jeder Tag mit dem fröhlichen Zwitschern der Vögel und dem warmen Licht der Morgensonne. Die Dorfbewohner glaubten fest an die Magie der Natur und an die geheimnisvollen Kräfte, die ihr Leben lenkten.

Unter ihnen lebte ein junges Mädchen namens Lina. Mit ihren leuchtend blauen Augen und den wilden, lockigen roten Haaren war Lina nicht zu übersehen. Sie war bekannt für ihre unerschütterliche Neugier und ihren abenteuerlichen Geist. Heute war ein besonderer Tag für Lina – ihr zwölfter Geburtstag.

In Eldoria erhielt jedes Kind zur Geburt einen magischen Stein, der in einer feierlichen Zeremonie übergeben wurde. Diese Steine waren das Herzstück der Dorftraditionen, denn man sagte, sie würden die Zukunft der Kinder bestimmen und ihre wahren Talente offenbaren.

Lina erinnerte sich noch genau an den Tag, als ihre Eltern ihr den kleinen, glatt polierten Stein gegeben hatten. Er war warm in ihrer Handfläche gelegen, doch zu ihrer großen Überraschung war er vollkommen leer. Keine schimmernden Muster, keine leuchtenden Farben – nichts, was auf eine verborgene Magie oder ein zukünftiges Schicksal hindeutete.

„Vielleicht zeigt er seine Kräfte erst, wenn du älter bist“, hatte ihre Mutter gesagt und Lina zärtlich über das Haar gestrichen.

Aber auch nach all den Jahren hatte sich nichts verändert. Linas Stein war immer noch so leer und rätselhaft wie am ersten Tag. Während die anderen Kinder im Dorf mit ihren leuchtenden, sich verändernden Steinen prahlten, blieb Linas Stein ein Mysterium.

Heute, an ihrem zwölften Geburtstag, stand Lina vor ihrem kleinen Spiegel und betrachtete den Stein in ihrer Hand. Sie fühlte, wie eine Welle der Entschlossenheit in ihr aufstieg. Sie wollte nicht länger warten, bis der Stein sich entschied, sein Geheimnis zu offenbaren. Sie wollte Antworten, und sie war bereit, sie zu suchen.

„Ich werde das Rätsel meines Steins lösen“, flüsterte sie entschlossen und steckte den Stein sicher in die Tasche ihres Kleides.

Mit einem letzten Blick in den Spiegel band sie ihre wilden Locken zu einem Pferdeschwanz zusammen, schnappte sich ihre kleine Tasche und verließ ihr Zuhause. Das Abenteuer rief, und Lina war bereit, ihm zu folgen.

Lina schritt durch die engen Gassen von Eldoria, vorbei an den kleinen, mit Efeu bewachsenen Häusern, die im Morgendunst schimmerten. Sie spürte die aufgeregten Blicke ihrer Nachbarn, hörte das Gemurmel und die neugierigen Fragen. „Wohin geht Lina so früh?“, flüsterten sie. Aber Lina beachtete sie nicht. Ihr Herz pochte vor Aufregung und Entschlossenheit.

Sie erreichte den Dorfplatz, wo der alte Brunnen stand, ein Treffpunkt für alle wichtigen Ereignisse im Dorf. Heute jedoch war der Platz leer, abgesehen von einem alten Mann, der auf einer Bank saß und in ein dickes Buch vertieft war.

Der Mann hob den Blick, als Lina sich näherte. Es war Meister Alaric, der weiseste und geheimnisvollste Bewohner von Eldoria. Er trug einen langen, silbernen Bart und einen Hut, der mit funkelnden Sternen verziert war. In seinen Augen lag ein Funkeln, das von tiefem Wissen und einem Hauch von Magie zeugte.

„Guten Morgen, Lina“, grüßte er mit einer ruhigen Stimme. „Was führt dich so früh aus dem Haus?“

Lina trat näher, ihre Hand fest um ihren Stein geschlossen. „Ich will das Geheimnis meines Steins lüften, Meister Alaric“, erklärte sie mutig. „Ich kann nicht länger warten. Ich muss wissen, warum er anders ist.“

Meister Alaric lächelte sanft. „Ein mutiger Entschluss, Lina. Aber die Antworten, die du suchst, liegen nicht hier in Eldoria. Du musst eine Reise unternehmen, eine Reise, die dich zu den Wurzeln deiner eigenen Seele und der Magie dieser Welt führen wird.“

Linas Augen weiteten sich vor Erstaunen. „Eine Reise? Aber wohin?“

„Folge dem Pfad durch den Wald der Flüsternden Bäume“, sagte Meister Alaric und deutete in die Richtung des Waldes, der am Rande des Dorfes begann. „Dort wirst du auf die erste Spur stoßen. Aber sei gewarnt, Lina, die Reise wird nicht einfach sein. Du wirst Mut und Entschlossenheit brauchen.“

Lina nickte entschlossen. „Ich bin bereit, Meister Alaric. Ich werde alles tun, um das Rätsel zu lösen.“

Mit einem letzten Blick auf den alten Mann drehte Lina sich um und machte sich auf den Weg zum Wald. Ihr Herz klopfte wild vor Abenteuerlust. Sie wusste, dass diese Reise ihr Leben verändern würde. Aber sie war bereit, das Geheimnis ihres Steins und ihrer selbst zu entdecken.

Der Wald der Flüsternden Bäume lag am Rande von Eldoria, ein Ort voller Geheimnisse und alter Magie. Als Lina den ersten Schritt unter das dichte Blätterdach setzte, spürte sie sofort eine Veränderung in der Luft – sie war erfüllt von einem leisen Flüstern, das von den Bäumen zu kommen schien.

Mit jedem Schritt, den sie tiefer in den Wald hinein machte, wurde das Flüstern lauter und deutlicher. Es war, als ob die Bäume miteinander sprachen, Geschichten aus alten Zeiten erzählten.

Lina blieb stehen und lauschte. Die Stimmen der Bäume waren sanft und melodisch, und doch konnte sie die Worte nicht verstehen. „Wie soll ich hier den Weg finden?“, fragte sie sich. Da erinnerte sie sich an Meister Alarics Worte: Sie musste auf die Bäume hören und ihre Botschaften entschlüsseln.

Sie schloss die Augen und konzentrierte sich. Langsam begann sie, Muster im Flüstern zu erkennen, eine Art Rhythmus, der sie in eine Richtung zu weisen schien. Mit neugewonnenem Mut folgte sie dem Klang, der immer klarer wurde, je weiter sie ging.

Plötzlich öffnete sich der Wald, und Lina stand vor einer Lichtung. In der Mitte ragte ein alter, majestätischer Baum empor, dessen Blätter in einem sanften Goldton schimmerten. Das Flüstern schien direkt von diesem Baum zu kommen.

„Willkommen, Lina“, sagte eine tiefe, beruhigende Stimme. Es war der Baum selbst, der zu ihr sprach. „Du hast den Weg gefunden, weil du gelernt hast, zuzuhören. Das ist deine erste Lektion.“

Lina trat näher. „Kannst du mir helfen, das Geheimnis meines Steins zu lüften?“, fragte sie hoffnungsvoll.

Der Baum neigte seine Zweige, als ob er nickte. „Dein Stein ist einzigartig, genau wie du. Seine Kraft liegt in seiner Leere – er ist ein Spiegel deiner selbst, bereit, sich zu verändern und anzupassen. Dein Weg ist nicht vorgezeichnet, Lina. Du bist frei, ihn selbst zu gestalten.“

Diese Worte hallten in Linas Kopf wider. Sie hatte erwartet, konkrete Antworten zu finden, aber stattdessen bekam sie eine tiefere Einsicht in sich selbst. Sie verstand, dass ihre Reise erst begonnen hatte und dass noch viele Lektionen auf sie warteten.

Nachdem Lina den Wald der Flüsternden Bäume hinter sich gelassen hatte, fühlte sie sich ermutigt und gestärkt. Die Worte des alten Baumes hallten in ihr nach: Sie war frei, ihren eigenen Weg zu gestalten. Mit jedem Schritt spürte sie, wie ihre Zuversicht wuchs.

Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als sie einen schmalen Pfad erreichte, der sich durch eine blühende Wiese schlängelte. In der Ferne konnte sie die Silhouette eines kleinen Dorfes erkennen, das sich an einen sanften Hügel schmiegte. Lina entschied, dort eine kurze Rast einzulegen und vielleicht mehr über die magischen Steine zu erfahren.

Als sie das Dorf betrat, wurde sie von den freundlichen Dorfbewohnern herzlich begrüßt. Sie erzählte ihnen von ihrer Suche und ihrem Stein. Die Dorfbewohner lauschten gespannt und tauschten Blicke des Erstaunens aus.

„Du bist ein mutiges Mädchen“, sagte eine alte Frau, die sich zu ihr gesellte. „Dein Stein mag leer erscheinen, aber manchmal sind es die leeren Seiten in einem Buch, die am meisten Raum für neue Geschichten bieten.“

Diese Worte berührten Lina tief. Sie verstand, dass ihr Abenteuer nicht nur darum ging, Antworten zu finden, sondern auch darum, ihre eigene Geschichte zu schreiben.

Am Rande des Dorfes traf Lina auf einen Jungen, der etwa in ihrem Alter war. Er stellte sich als Finn vor und erzählte, dass er von ihrer Suche gehört hatte. „Ich kenne einen Ort, der dir vielleicht weiterhelfen kann“, sagte er. „Es ist der Kristallsee. Man sagt, dass sein Wasser die Wahrheit widerspiegelt.“

Finn bot an, sie dorthin zu führen, und Lina nahm dankbar seine Hilfe an. Zusammen verließen sie das Dorf und machten sich auf den Weg zum Kristallsee.

Der Weg zum Kristallsee führte sie durch dichte Wälder und über sanfte Hügel, vorbei an rauschenden Bächen und durch blühende Täler. Während der Reise erzählte Finn von seinen eigenen Abenteuern und Träumen, und Lina hörte aufmerksam zu. Sie fühlte eine tiefe Verbundenheit mit ihm, eine Freundschaft, die sie bisher nicht kannte.

Nach einem langen Marsch erreichten sie schließlich ihr Ziel. Der Kristallsee lag vor ihnen, umgeben von hohen Bergen. Sein Wasser war klar wie Glas, und am Ufer glitzerten Tausende von Kristallen in der Sonne. Lina war überwältigt von der Schönheit des Ortes.

„Der See ist magisch“, erklärte Finn. „Es heißt, dass er die Wahrheit in seinem Wasser zeigt. Vielleicht kann er dir helfen, mehr über deinen Stein zu erfahren.“

Lina trat vorsichtig an das Ufer heran und blickte in das ruhige Wasser. Sie zog ihren Stein hervor und hielt ihn über die Oberfläche. Zuerst geschah nichts, aber dann begann das Wasser sanft zu glühen, und Bilder erschienen wie flüchtige Schatten.

Sie sah sich selbst, wie sie durch unbekannte Länder wanderte, Herausforderungen meisterte und mit jedem Schritt stärker wurde. Der Stein in ihrer Hand schien mit dem Wasser zu kommunizieren, und plötzlich verstand Lina, dass ihre Reise nicht nur eine Suche nach Antworten war, sondern auch eine Entdeckungsreise ihrer eigenen Stärken und Fähigkeiten.

„Dein Stein ist wirklich besonders“, sagte Finn, der neben ihr stand. „Er zeigt dir nicht, was du werden sollst, sondern was du bereits bist.“

Diese Erkenntnis erfüllte Lina mit einem tiefen Gefühl von Stolz und Zweck. Sie wusste jetzt, dass ihre Reise erst der Anfang war. Es gab noch so viel zu entdecken, zu lernen und zu erleben.

Mit neuem Mut und Zuversicht in ihren Herzen verließen Lina und Finn den Kristallsee. Sie waren bereit, weiteren Abenteuern zu begegnen und die Geheimnisse, die vor ihnen lagen, zu entdecken.

Mit jedem Schritt, den sie von dem Kristallsee entfernten, fühlte Lina, wie sich ihre Sicht auf die Welt und sich selbst veränderte. Sie war nicht mehr das unsichere Mädchen, das sich um die Bedeutung ihres leeren Steins sorgte. Jetzt sah sie sich als Teil einer viel größeren Geschichte, einer Geschichte, die sie selbst schrieb.

Während sie und Finn durch einen dichten Wald gingen, diskutierten sie über die vielen Möglichkeiten, die vor ihnen lagen. Finn bewunderte Linas Entschlossenheit und ihren Mut, und Lina schätzte Finns Wissen und seinen scharfen Verstand.

„Weißt du“, begann Finn nach einer Weile des Schweigens, „ich glaube, dass wahre Magie nicht in den Steinen oder in alten Legenden liegt, sondern in uns selbst. Es ist die Art und Weise, wie wir die Welt sehen und mit ihr interagieren.“

Lina nickte zustimmend. „Unsere Reise hat mir gezeigt, dass wir unsere eigenen Grenzen setzen. Wir können so viel erreichen, wenn wir nur daran glauben.“

Als der Wald sich lichtete, erreichten sie ein offenes Feld. Der Himmel war klar, und die Sterne funkelten hell über ihnen. Sie beschlossen, dort zu rasten und die Nacht unter dem Sternenhimmel zu verbringen.

In der stillen Nacht, während sie nebeneinander lagen und in den Himmel blickten, fühlte Lina eine tiefe Dankbarkeit für die Reise, die sie begonnen hatte. Sie hatte nicht nur mehr über ihren Stein erfahren, sondern auch über sich selbst und die unendlichen Möglichkeiten, die das Leben bot.

„Unsere Reise ist noch lange nicht zu Ende“, flüsterte sie in die Nacht hinein.

Finn antwortete mit einem sanften Lächeln. „Das ist wahr. Es gibt noch so viel zu entdecken.“

Als die ersten Strahlen der Morgensonne den Himmel erleuchteten, erwachten Lina und Finn, bereit für den neuen Tag. Sie packten ihre Sachen und setzten ihre Reise fort, getrieben von der Neugier und dem Wunsch, mehr über die Geheimnisse ihrer Welt zu erfahren.

Die Landschaft veränderte sich allmählich, als sie weiterzogen. Die Wälder wurden dichter, die Berge höher, und die Pfade schlängelten sich durch immer unwegsameres Gelände. Lina fühlte sich durch diese Veränderungen nicht eingeschüchtert, sondern vielmehr inspiriert. Jede neue Landschaft brachte neue Rätsel und Abenteuer mit sich.

Unterwegs trafen sie auf verschiedene Reisende und Bewohner der Länder, die sie durchquerten. Ein umherziehender Händler berichtete ihnen von einer verborgenen Stadt, die ausschließlich im Vollmondschein zum Vorschein kam und eine Bibliothek mit uraltem Wissen beherbergte. Lina spürte sofort, dass dies ihr nächstes Ziel sein sollte.

In einer kleinen Taverne am Wegesrand machten sie Rast. Während sie aßen, lauschten sie den Geschichten der Einheimischen. Einer der Dorfbewohner, ein älterer Mann mit leuchtenden Augen, erzählte von einem geheimnisvollen Berg, auf dessen Gipfel es eine Höhle geben sollte, in der die Antworten auf viele Rätsel verborgen lagen.

Lina und Finn tauschten aufgeregte Blicke aus. „Das klingt nach einem Abenteuer, das wir nicht verpassen dürfen“, sagte Finn.

„Absolut“, stimmte Lina zu. „Vielleicht finden wir dort weitere Hinweise über die Steine und ihre Kräfte.“

Nachdem sie sich gestärkt hatten, setzten sie ihre Reise fort. Sie fühlten sich mit jedem Schritt mehr verbunden – nicht nur als Reisegefährten, sondern als Freunde, die gemeinsam einem unbekannten Schicksal entgegentraten.

Lina und Finn setzten ihre Reise fort, immer mit dem Ziel vor Augen, die verborgene Stadt zu finden. Sie waren sich bewusst, dass die Stadt nur während des Vollmonds sichtbar wurde, und der nächste Vollmond stand in nur wenigen Tagen bevor.

Die Reise war nicht ohne Herausforderungen. Sie mussten steile Hänge erklimmen, durch dichte Wälder navigieren und sich vor den Gefahren, die in der Wildnis lauerten, in Acht nehmen. Doch mit jedem Hindernis, das sie überwanden, wuchsen ihr Mut und ihre Entschlossenheit.

Schließlich, nach Tagen der mühsamen Reise, erreichten sie am Vorabend des Vollmonds einen Aussichtspunkt. Von hier aus konnten sie in der Ferne eine Fata Morgana-ähnliche Silhouette erkennen – die Umrisse der verborgenen Stadt, die im Mondlicht zu schimmern begann.

„Das muss sie sein“, flüsterte Lina ehrfürchtig.

Als die Nacht hereinbrach und der Vollmond den Himmel erhellte, offenbarte sich die Stadt in ihrer ganzen Pracht. Die Mauern und Türme glänzten in einem geheimnisvollen Licht, und die Luft schien zu vibrieren vor alter Magie.

Lina und Finn betraten die Stadt mit einem Gefühl der Ehrfurcht. Die Straßen waren leer und still, als ob die Stadt in einem ewigen Schlaf lag. Sie fanden die alte Bibliothek, ein imposantes Gebäude, das von den Geheimnissen vergangener Zeiten zu erzählen schien.

In der Bibliothek durchsuchten sie Regale voller alter Bücher und Schriftrollen. Schließlich fand Lina ein Buch, das von den magischen Steinen und ihrer Bedeutung sprach. Sie schlug es auf und begann zu lesen. Die Worte sprangen ihr entgegen, als würden sie direkt zu ihr sprechen.

Das Buch erzählte von einer alten Legende, nach der die Steine nicht nur die Zukunft voraussagen, sondern auch das innere Potenzial ihres Trägers offenbaren. „Es geht nicht darum, was der Stein zeigt, sondern darum, was wir in ihm sehen“, sagte Lina nachdenklich.

Mit neuem Wissen und vielen Gedanken verließen sie die Bibliothek. Sie wussten nun, dass ihre Reise sie nicht nur zu äußeren Zielen führte, sondern auch zu einer tieferen Erkenntnis über sich selbst.

Nachdem sie die verborgene Stadt verlassen hatten, mit neuen Einsichten und Fragen im Gepäck, machten sich Lina und Finn auf den Weg zum geheimnisvollen Berg, von dem der alte Mann in der Taverne erzählt hatte.

Die Reise war beschwerlich, aber die beiden Freunde ließen sich nicht entmutigen. Der Berg lag in einer entlegenen Region, umgeben von rauen Landschaften und unberührter Natur. Mit jedem Schritt, den sie auf den steilen Pfaden nach oben nahmen, spürten sie, wie die Luft dünner wurde und die Welt um sie herum wilder.

„Denkst du, wir finden dort oben wirklich Antworten?“, fragte Finn, während sie eine schmale Felspassage überquerten.

Lina blickte nach oben, wo die Spitze des Berges in den Wolken verborgen lag. „Ich weiß es nicht“, antwortete sie. „Aber ich glaube, dass jede Etappe unserer Reise uns näher zu uns selbst bringt. Vielleicht ist das die wahre Antwort, die wir suchen.“

Schließlich erreichten sie den Gipfel. Vor ihnen öffnete sich der Eingang zu einer großen Höhle, deren Wände im Licht der untergehenden Sonne glänzten. Mit einem Gefühl der Erwartung betraten sie die Höhle.

Innen fanden sie eine Welt, die sich von allem unterschied, was sie bisher gesehen hatten. Die Wände der Höhle waren bedeckt mit leuchtenden Kristallen, die das Licht in tausend Farben brachen. In der Mitte der Höhle stand ein alter Steinaltar, auf dem ein Buch lag.

Lina trat vorsichtig näher und schlug das Buch auf. Die Seiten waren mit alten Runen beschrieben, deren Bedeutung sie nur erahnen konnte. Als sie ihre Hand über die Runen gleiten ließ, spürte sie eine Wärme, die von ihnen ausging.

„Es ist, als ob die Höhle lebendig wäre“, flüsterte Finn.

In diesem Moment begannen die Kristalle an den Wänden heller zu leuchten, und ein sanfter Gesang erfüllte die Luft. Die Runen auf den Seiten des Buches begannen sich zu bewegen und formten Bilder und Worte, die Lina und Finn verstehen konnten.

Die Bilder erzählten von der Entstehung der magischen Steine, von ihrer Verbindung zur Natur und den Menschen. Sie offenbarten, dass die wahren Kräfte der Steine in der Fähigkeit lagen, die Träger zu inspirieren, ihre eigenen Wege zu finden und ihre Schicksale zu gestalten.

Lina und Finn verließen die Höhle mit einem Gefühl der Ehrfurcht und der Erkenntnis. Sie hatten mehr gefunden, als sie gesucht hatten: eine tiefere Verbindung zur Welt und zu sich selbst.

Nach ihrer erstaunlichen Entdeckung in der Höhle auf dem Gipfel des geheimnisvollen Berges machten sich Lina und Finn auf den Rückweg nach Eldoria. Die Reise hatte sie verändert; sie waren nicht mehr dieselben Kinder, die sie einmal waren. Jetzt waren sie Abenteurer, Träumer, Suchende, die gelernt hatten, über ihre Grenzen hinauszuschauen und das Unmögliche zu träumen.

Als sie durch die Wälder und über die Felder zurück in ihr Dorf wanderten, teilten sie ihre Gedanken und Träume für die Zukunft. Lina fühlte sich durch ihre Reise ermächtigt. Sie hatte gelernt, dass die Antworten, die sie suchte, nicht in einem Stein oder in alten Legenden lagen, sondern in ihr selbst.

„Wir haben so viel gesehen und erlebt“, sagte Lina zu Finn, als sie am Rand von Eldoria ankamen. „Aber ich glaube, das größte Abenteuer liegt noch vor uns.“

Finn nickte. „Ja, das Abenteuer, unser eigenes Leben zu gestalten und unseren eigenen Weg zu finden.“

Als sie das Dorf betraten, wurden sie von den Dorfbewohnern mit offenen Armen empfangen. Lina sah ihre Eltern, die auf sie zuliefen, Tränen der Freude in den Augen. In diesem Moment wusste sie, dass sie immer ein Zuhause haben würde, egal wohin ihre Reise sie führte.

In den folgenden Tagen erzählte Lina ihre Geschichte den anderen Kindern im Dorf, inspirierte sie mit ihren Erlebnissen und lehrte sie die wichtige Lektion, dass jeder sein eigenes Schicksal in den Händen hält.

Die Geschichte endet mit Lina, die in einer klaren Nacht hinaus in die Sterne blickt, ihren leeren Stein in der Hand. Sie lächelt, denn sie weiß jetzt, dass der Stein nicht leer ist – er ist voller Möglichkeiten, voller Träume und voller Zukunft.

„Die Reise endet nie“, flüstert sie in die Nacht hinein. „Sie verändert nur ihre Form.“

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