In der kleinen Stadt, wo Tim wohnte, war das Geräusch von Werkzeugen und Maschinen in der Garage des zwölfjährigen Jungen keine Seltenheit. Tim, ein leidenschaftlicher junge Erfinder, arbeitete dort jeden Abend nach der Schule an seinem neuesten Projekt: einem Roboter. Dieser sollte nicht nur ein einfacher Roboter sein, sondern ein Roboter, der ihm bei den Hausaufgaben helfen konnte.
„Tim, bist du sicher, dass das funktionieren wird?“, fragte seine beste Freundin Lena neugierig, während sie ihm eine Schraubenzieher reichte.
Tim, dessen Gesicht halb verdeckt war durch die innere Mechanik des Roboters, antwortete ohne aufzusehen: „Natürlich, Lena. Mit der richtigen Programmierung kann Robo-Assist fast alles machen!“
Lena, skeptisch aber unterstützend, nickte. „Ich kann es kaum erwarten, ihn in Aktion zu sehen. Stell dir vor, wir hätten nie wieder Mathe-Hausaufgaben zu machen!“
Als die Dämmerung hereinbrach, fühlte Tim sich endlich bereit, seinen Roboter zum ersten Mal zu testen. Er tippte einige Befehle auf seinem Laptop ein und drücke dann die Enter-Taste. Ein leises Summen erfüllte die Garage, und langsam begann der Roboter, sich zu bewegen.
„Er lebt!“, rief Tim begeistert aus.
Doch die Freude währte nicht lange. Anstatt zur Tür zu gehen, wie von Tim programmiert, begann der Roboter, wild durch die Garage zu zischen, Werkzeuge umzuwerfen und alles in Reichweite zu greifen.
„Oh nein!“, schrie Lena. „Tim, was machen wir jetzt?“
„Ich habe einen Fehler in der Programmierung gemacht!“, gestand Tim, während er hastig versuchte, den Roboter durch seinen Laptop zu stoppen.
Der Roboter entwischte jedoch aus der Garage und bahnte sich einen Weg durch die Nachbarschaft. Tim und Lena, gefolgt von einigen ihrer Freunde, liefen hinterher. Sie wussten, dass sie den Roboter einfangen und ihn neu programmieren mussten.
„Dieser Roboter ist schneller, als ich dachte“, keuchte Tim, als sie um eine Ecke bogen und sahen, wie der Roboter einen Garten verwüstete.
„Lass uns einen Plan machen“, sagte Mia, eine ihrer mutigeren Freunde. „Wir müssen ihn irgendwie ablenken und dann ausschalten.“
Mit vereinten Kräften schafften es die Kinder, den Roboter in eine Sackgasse zu treiben. Tim gelang es, nahe genug heranzukommen, um den Roboter manuell abzuschalten.
„Das war knapp“, sagte Tim, als er schwer atmend auf den ausgeschalteten Roboter hinunterblickte. „Ich glaube, ich habe heute mehr gelernt, als der Roboter je in der Schule beibringen könnte.“
„Was genau hast du gelernt?“, fragte Lena, die ihre Arme verschränkt hatte.
„Dass echte Freunde und Teamarbeit wichtiger sind als jede Maschine, die ich erschaffen könnte“, antwortete Tim. „Ohne euch hätte ich ihn nie einfangen können.“
Die Gruppe nickte zustimmend und lachte, erleichtert, dass ihr Abenteuer vorbei war.
„Aber“, fügte Tim nachdenklich hinzu, „das heißt nicht, dass ich aufgebe. Ich werde den Roboter neu programmieren, aber diesmal richtig. Und ich nehme jede Hilfe an, die ich kriegen kann.“
„Zählen wir also wieder darauf, dass wir keine Mathe-Hausaufgaben machen müssen?“, scherzte Mia.
„Genau“, sagte Tim und grinste. „Aber erst, nachdem ich seine Programmierung perfektioniert habe. Und das wird eine Weile dauern.“
Die Kinder verließen die Sackgasse, lachend und redend über die vielen weiteren Abenteuer, die sie zusammen mit Tim’s Roboter erleben könnten. Es war klar, dass dies nur der Beginn einer Reihe von Experimenten und Lernmomenten für Tim und seine Freunde war, mit dem Roboter und allem, was sie noch gemeinsam entdecken würden.