In der magischen Welt von Glittergü, wo die Sonne ein bisschen heller scheint und die Sterne ein bisschen funkelnder glänzen, befand sich der wundersame Leuchtturm Superlicht. Es waren Sommerferien, und Frieda war überglücklich, sie mit ihren besten Freunden in diesem besonderen Ort zu verbringen.
„Frieda, komm schnell! Johanna zeigt uns, wie man aus altem Plastik neue Schätze macht!“ rief Lea, die mit ihrer lebhaften Art immer für Begeisterung sorgte.
Frieda, die in ihrem Buch vertieft war, blickte auf und lächelte. „Ich komme!“, antwortete sie und legte das Buch zur Seite. Als sie nach draußen ging, sah sie ihre Freunde, die sich um Johanna versammelt hatten. Johanna, die für ihre Leidenschaft für Umweltschutz bekannt war, hatte aus recyceltem Plastik bunte Blumentöpfe hergestellt.
„Sieh mal, Frieda, sind sie nicht wunderschön?“ fragte Johanna, als sie einen der Blumentöpfe hochhielt.
„Ja, wirklich toll!“ stimmte Frieda zu, obwohl ein Gefühl der Vernachlässigung in ihr aufkam. In letzter Zeit schienen alle nur noch von Johannas umweltfreundlichen Projekten zu sprechen.
Die Tage vergingen, und Johanna organisierte immer neue Aktivitäten – von der Reinigung des nahegelegenen Strandes bis hin zum Bau eines Insektenhotels. Frieda fühlte sich zunehmend ausgeschlossen, da ihre Interessen mehr in Richtung Bücher und Geschichten gingen.
Eines Nachmittags, als Frieda wieder einmal allein war, beschloss sie, den Leuchtturm Superlicht zu erkunden. Sie kletterte die schmale Wendeltreppe hinauf, bis sie die Spitze erreichte. Dort, im Kontrollraum, stand eine große, alte Maschine, die für das magische Licht des Leuchtturms verantwortlich war.
Fasziniert von den vielen Hebeln und Knöpfen, legte Frieda neugierig ihre Hand auf einen der Hebel. Doch kaum hatte sie ihn berührt, erlosch das strahlende Licht des Leuchtturms augenblicklich.
„Oh nein! Was habe ich getan?“ rief Frieda erschrocken aus.
In diesem Moment stürmte Johanna, gefolgt von den anderen Freunden, die Treppe hinauf.
„Frieda, ist alles in Ordnung? Warum ist das Licht ausgegangen?“ fragte Johanna besorgt.
„Ich… ich wollte nur schauen, und dann…“ stammelte Frieda, die Tränen in den Augen.
Johanna legte beruhigend ihre Hand auf Friedas Schulter. „Keine Sorge, wir bekommen das wieder hin. Wir sind ein Team, erinnerst du dich?“
Gemeinsam begannen sie, die Maschine zu untersuchen. Frieda erzählte Johanna von ihrer Faszination für den Leuchtturm und dass sie sich in letzter Zeit oft übergangen fühlte.
„Das tut mir so leid, Frieda. Ich wusste nicht, dass du dich so fühlst“, sagte Johanna ehrlich. „Aber weißt du was? Deine Liebe zu Geschichten und deine Neugier sind genauso wichtig wie mein Engagement für die Umwelt. Wir alle haben unsere Stärken, die wir einbringen können.“
Mit vereinten Kräften und nach einigen Versuchen gelang es ihnen schließlich, das Licht des Leuchtturms wiederherzustellen. Als das warme, leuchtende Licht die Dunkelheit durchbrach, fielen sie sich erleichtert in die Arme.
„Wir haben es geschafft!“, jubelte Lea.
Frieda lächelte. „Ja, und ich habe etwas Wichtiges gelernt. Egal, wie klein oder unwichtig wir uns manchmal fühlen, wir alle haben etwas Besonderes zu bieten. Und zusammen sind wir stärker.“
Johanna nickte zustimmend. „Und ich habe gelernt, dass Dankbarkeit und Wertschätzung für die Menschen um uns herum so wichtig sind. Danke, Frieda, dass du mir das gezeigt hast.“
In dieser Nacht, als der Leuchtturm Superlicht in all seiner Pracht erstrahlte, saßen Frieda, Johanna und ihre Freunde zusammen und erzählten Geschichten, lachten und planten ihre nächsten Abenteuer. Sie hatten die wahre Kraft der Dankbarkeit und des Teams entdeckt, und die magische Welt von Glittergü fühlte sich noch ein bisschen magischer an.