An einem sonnigen, aber windigen Nachmittag strandete das kleine Elfenmädchen Alina an der Drachenhautküste. Ihr Boot hatte ein Leck bekommen, und sie hatte Mühe, es an den Strand zu ziehen. Alina sah sich um, ihre Augen weit aufgerissen vor Angst und Unsicherheit. Die Küste war wunderschön, mit feinem, goldenem Sand und schillernden Muscheln, aber Alina fühlte sich verloren und allein.
„Wo bin ich nur?“, murmelte sie vor sich hin, während sie versuchte, ihr Boot umzudrehen und das Loch zu finden.
In diesem Moment hörte sie Schritte hinter sich. Sie drehte sich um und sah einen freundlich aussehenden Mann mittleren Alters, der eine Schaufel in der einen Hand hielt und in der anderen eine Tasche voller bunter Muscheln trug. Der Mann hatte ein warmes Lächeln auf den Lippen.
„Hallo, kleines Elfenmädchen. Mein Name ist Herr Benedikt. Was machst du denn hier ganz alleine an der Drachenhautküste?“, fragte er sanft.
Alina, die zunächst ein wenig zögerte, antwortete: „Ich… mein Boot ist kaputt gegangen, und jetzt bin ich hier gestrandet. Ich weiß nicht, wie ich zurückkommen soll.“
„Nun, lass uns mal sehen“, sagte Herr Benedikt und trat näher, um sich das Boot anzusehen. „Oh, ja, hier ist das Problem. Aber keine Sorge, ich denke, wir können es zusammen reparieren. Was hältst du davon?“
Alina nickte, ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Das wäre wunderbar! Aber… wer sind Sie?“
„Oh, ich bin ein Freund“, antwortete Herr Benedikt geheimnisvoll. „Ich sammle Muscheln und helfe manchmal verlorenen Seelen wie dir. Aber genug über mich, lass uns an die Arbeit gehen und dein Boot reparieren.“
Gemeinsam machten sie sich ans Werk. Während sie das Boot reparierten, erzählte Alina Herrn Benedikt von ihrer Familie und ihren Freunden im Elfenreich. Sie sprach über ihre Ängste und Träume, und Herr Benedikt hörte ihr aufmerksam zu, gab ihr Ratschläge und ermutigte sie.
„Weißt du, Alina“, sagte Herr Benedikt, „manchmal passieren uns Dinge, die wir nicht verstehen können, aber es gibt immer einen Weg, Dinge zu verbessern. Du hast ein großes Herz und so viel Mut, dich deinen Ängsten zu stellen. Das ist sehr bewundernswert.“
Alina fühlte sich durch seine Worte gestärkt und arbeitete noch härter am Boot. Schließlich, nach Stunden der harten Arbeit, stand ein kleines, aber robustes Boot vor ihnen.
„Wir haben es geschafft!“, rief Alina aus und klatschte vor Freude in die Hände.
„Ja, das haben wir“, sagte Herr Benedikt und lächelte. „Du bist bereit, zurück nach Hause zu segeln. Aber bevor du gehst, gibt es noch etwas, das ich dir zeigen möchte.“
Plötzlich begann Herr Benedikt zu leuchten, und vor Alinas erstaunten Augen verwandelte er sich in eine Elfe, genau wie sie.
„Du… du bist auch eine Elfe?“, stammelte Alina.
„Ja, mein Kind. Ich war schon immer dein Schutzengel. Ich bin hier, um dich auf deinem Weg zu begleiten und sicherzustellen, dass du immer einen Freund hast, auf den du zählen kannst“, erklärte Herr Benedikt.
Alina konnte ihr Glück kaum fassen. Sie umarmte ihren neuen Freund und Schutzengel fest.
„Danke, Herr Benedikt. Ich weiß jetzt, dass ich nie wirklich allein bin“, sagte sie mit Tränen der Freude in den Augen.
„Und ich werde immer bei dir sein, Alina. Jedes Mal, wenn du Hilfe brauchst oder einfach jemanden zum Reden, werde ich da sein“, versprach Herr Benedikt.
Mit einem Lächeln im Gesicht und einem Herzen voller Dankbarkeit bestieg Alina ihr neues Boot. Sie winkte ihrem Schutzengel zum Abschied zu und segelte zurück in ihr Elfenreich, bereit, ihre Familie und Freunde mit offenen Armen und einer wunderschönen Geschichte zu empfangen.
Die Sonne ging unter, und die Sterne begannen am Himmel zu leuchten, als Alina sicher in ihrem Zuhause ankam. Sie wusste, dass sie dank der Hilfe ihres einfühlsamen Freundes und Schutzengels Herrn Benedikt jede Herausforderung meistern konnte. Und während sie sich auf ihre nächste Abenteuer freute, fühlte sie sich gestärkt durch das Wissen, dass Einfühlungsvermögen und Empathie die wahren Schätze des Lebens sind.