In einer kleinen Stadt namens Leuchtenberg lebte ein zwölfjähriges Mädchen namens Nora, das ein ganz besonderes Geheimnis hütete. Nora hatte die Fähigkeit, Licht zu manipulieren und zu steuern. Diese Kraft hatte sie eines Tages entdeckt, als sie in ihrem Zimmer mit einer Taschenlampe spielte und plötzlich das Licht wie eine Welle durch ihr Zimmer fließen ließ. Zuerst hatte sie Angst vor ihrer eigenen Kraft, doch mit der Zeit lernte sie, diese zu kontrollieren und für gute Zwecke zu nutzen.
Eines Nachmittags, als Nora von der Schule nach Hause ging, bemerkte sie eine große Menschenmenge, die sich am Marktplatz versammelt hatte. Ein kleiner Junge, kaum älter als fünf Jahre, war auf den Uhrturm geklettert und traute sich nicht mehr herunter. Die Leute standen unten und riefen ihm Ratschläge und Ermutigungen zu, doch das machte den Jungen nur noch ängstlicher. Nora wusste, dass sie helfen musste. Sie schlich sich von der Menge weg und versteckte sich hinter einem nahegelegenen Gebäude, so dass niemand sie sehen konnte. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich und ließ ihre Hände leuchten. Langsam formte sie das Licht zu einer sanften, schimmernden Treppe, die vom Turm bis zum Boden reichte.
Als sie die Lichttreppe fertiggestellt hatte, trat Nora aus ihrem Versteck und rief mutig: „Schau, ich habe eine Treppe für dich gebaut! Du kannst sicher herunterkommen.“ Der Junge blickte erstaunt und ängstlich zugleich. Nora ermutigte ihn weiter, sprach ihm Mut zu und versicherte ihm, dass sie ihm helfen würde. Mit zitternden Beinen trat der Junge auf die erste Stufe der Lichttreppe und begann, langsam herunterzusteigen. Die Menge beobachtete atemlos, wie Nora den Jungen sicher zum Boden führte.
Nach dieser Rettungsaktion wurde Nora als Heldin gefeiert, obwohl sie versuchte, ihre Kräfte geheim zu halten. Sie hatte Mut und Tapferkeit gezeigt und gleichzeitig ihre Fähigkeiten zum Wohl der Gemeinschaft eingesetzt. Das Erlebnis stärkte auch ihr Selbstbewusstsein. Sie erkannte, dass sie unabhängig und stark war, und dass sie ihre Fähigkeiten für das Gute nutzen konnte.
Nora lernte auch, dass Helden nicht immer im Mittelpunkt stehen müssen. Sie verstand, dass wahre Helden die sind, die mutig genug sind, anderen in Not zu helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ihr Selbstbewusstsein und ihre Unabhängigkeit wuchsen mit jedem Tag, und sie wurde zu einem Vorbild für viele Kinder in Leuchtenberg. Nora bewies, dass jeder, egal wie jung oder alt, die Kraft hat, Positives in der Welt zu bewirken. Sie lehrte alle, dass Mut und Selbstbewusstsein aus dem inneren Glauben an sich selbst und seine Fähigkeiten erwachsen.