In der kleinen Stadt Wimmersdorf herrschte große Aufregung. Lehrer Herr Krämer hatte verkündet, dass der diesjährige Schulwettbewerb etwas ganz Besonderes sein würde. „Es wird eine Schatzsuche geben!“, rief er eines Morgens aus. Die Schüler der ersten Klasse, darunter der neugierige Ben und seine aufgeweckte Freundin Lili, klatschten begeistert in die Hände.
Die Aufgabe war einfach, aber spannend: Jede Klasse sollte im Schulgarten einen versteckten Schatz finden, der von den Lehrern am Vortag vergraben worden war. „In jedem Schatz findet ihr ein Rätsel, das zur nächsten Station führt!“, erklärte Frau Müller, die stolze Schulgärtnerin.
Am Tag der Schatzsuche versammelten sich alle Schüler im Garten. Die Luft war erfüllt von aufgeregtem Geflüster und Lachen. Ben und Lili hatten beschlossen, ein Team zu bilden. „Wir werden die Schatzsucher-Könige sein!“, rief Lili aus, während sie ihre kleinen Fäuste hoch in die Luft reckte. Ben nickte zustimmend, seine Augen funkelten vor Aufregung.
Mit einer kleinen Schatzkarte in der Hand, die von Herrn Krämer gezeichnet wurde, führte ihre Reise zunächst zum alten Apfelbaum am Rande des Gartens. Lili, die viel kleiner war als die meisten Bäume hier, kicherte, als sie meinte: „Vielleicht hat der Baum den Schatz gegessen!“ Ben lachte und schüttelte den Kopf. „Bäume essen keine Schätze, Lili, sie trinken nur Sonnenlicht!“, erklärte er.
Vor dem Apfelbaum lag eine kleine Holzkiste begraben. Mit gemeinsamen Kräften gruben Ben und Lili sie aus. In der Kiste fanden sie eine glänzende goldene Münze und ein Rätsel, das lautete: „Geh dort, wo du das Wasser plätschern hörst, aber keinen See siehst.“ Die beiden Freunde sahen sich fragend an. „Das muss der Brunnen hinter dem Schulgebäude sein!“, rief Ben. Lili nickte eifrig, und zusammen rannten sie zum Brunnen.
Am Brunnen angekommen, suchten sie nach dem nächsten Hinweis und fanden eine kleine, in ein Blatt eingewickelte Nachricht. „Super gemacht! Aber der wahre Schatz ist noch fern. Sucht dort, wo die Blumen am hellsten leuchten.“ Ben und Lili spähten umher und entdeckten den farbenfrohen Blumengarten, der im Sonnenlicht strahlte. Sie wuselten durch Beete voller Gänseblümchen und Tulpen, bis sie eine weitere Kiste entdeckten.
In dieser Kiste war ein alter Kompass und eine Notiz: „Fast da! Der letzte Hinweis: Folgt der Richtung, die der Kompass zeigt, bis ihr das Lachen der Windspiele hört.“ Mit dem Kompass in der Hand marschierten Ben und Lili los, folgten der angezeigten Nordrichtung und erreichten bald eine Ecke des Gartens, in der Windspiele sanft im Wind tanzten. Unter dem größten Windspiel fanden sie die letzte Kiste.
Diese war größer und bunter als die anderen. Beide öffneten sie vorsichtig und zu ihrer Überraschung fanden sie darin keine Goldmünzen oder alte Karten, sondern eine Schachtel voller Lutscher in allen Farben des Regenbogens. „Juhu! Wir haben den Schatz gefunden!“, jubelten Ben und Lili und reichten stolz die süßen Schätze an ihre Mitschüler weiter.
Am Ende des Tages saßen alle Kinder zusammen im Garten, lutschten zufrieden an ihren Lutschern und lauschten den Geschichten der erfolgreichen Schatzsucher. Herr Krämer lächelte, als er die strahlenden Gesichter sah. „Ihr habt heute nicht nur einen Schatz gefunden, sondern auch den Wert von Teamarbeit und Abenteuer.“ Ben und Lili, nun die Helden der Schule, grinsten sich über beide Ohren an und freuten sich bereits auf das nächste Abenteuer in Wimmersdorf.