An einem kalten, fröhlichen Wintermorgen wachten die beiden Geschwister, Mia und Noah, aufgeregt auf. Draußen verwandelte eine dicke Schneeschicht ihren kleinen Garten in ein weißes Winterwunderland. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren, schlüpften sie in ihre dicksten Jacken, Mützen und Handschuhe.
„Hast du deine Schal und Mütze, Noah?“ fragte Mia, während sie ihre Stiefel anzog.
„Ja,“ antwortete Noah, der jünger und ungeduldiger von beiden, „und ich hab die Karotte für die Nase schon aus der Küche geholt!“
Die Kinder stürmten nach draußen und begannen sofort, große Schneebälle zu rollen, um den Schneemann zu bauen.
„Denkst du, er könnte wirklich lebendig werden, wenn wir es uns ganz fest wünschen?“ fragte Noah, während er versuchte, den riesigen Schneeball zu schieben.
Mia, etwas realistischer, aber immer noch in Spiellaune, lachte. „Naja, es ist möglich im Land der Magie, weißt du? Vielleicht, in unserer eigenen magischen Welt hier.“
Noah klatschte vor Freude in die Hände. „Lass uns das tun!”
Nachdem der Schneemann standhaft und fertig aussah, mit einer Karottennase, Kohleaugen und einem alten Hut, den sie auf dem Dachboden gefunden hatten, trat Mia einen Schritt zurück. „Er sieht fantastisch aus, Noah! Gute Arbeit!“
Noah, der strahlte, sagte, „Danke! Ich hoffe, er fühlt sich auch glücklich.“
„Er sieht sehr glücklich aus,“ erwiderte Mia und sie liefen lachend zurück ins Haus, als der Abend einbrach und die Sterne am Himmel zu funkeln begannen.
In dieser Nacht konnten die Kinder kaum schlafen, getrieben von der Vorstellung, ihr Schneemann könnte lebendig geworden sein. Sie schlichen sich leise aus ihren Betten und blickten aus dem Fenster.
„Sieh! Seine Hand! Sie hat sich bewegt!“ flüsterte Noah aufgeregt.
Mia rieb sich die Augen und sah genauer hin. Und tatsächlich schien der Schneemann sich leicht bewegt zu haben.
Am nächsten Morgen, noch vor dem Frühstück, waren sie wieder draußen. Der Schneemann war immer noch da, aber irgendwie anders. War er über Nacht gewachsen?
„Vielleicht hat die Magie der Sterne ihn lebendig gemacht!“ sagte Mia.
„Magie… Wow!“ Noah staunte. „Was, wenn er sprechen kann?“
„Vielleicht können wir ihn fragen,“ schlug Mia vor und wandte sich an den Schneemann. „Hallo Mister Schneemann, kannst du uns hören?“
Zu ihrer Überraschung und Freude antwortete eine freundliche, aber kühle Stimme, „Hallo Mia und Noah! Ja, ich kann euch hören und ich fühle mich großartig! Danke für meinen Körper und die schöne Nase.“
Die Kinder waren außer sich vor Freude und Überraschung. Mia fragte: „Wie ist es, ein Schneemann zu sein?“
Der Schneemann antwortete: „Es ist kühl und friedlich. Aber ich könnte ein bisschen Gesellschaft gebrauchen. Könnt ihr noch ein paar Schneefreunde für mich bauen?“
Mia nickte eifrig und Noah quietschte vor Aufregung. Sie verbrachten den ganzen Tag damit, mehr Schneemänner und Schneetiere zu bauen. Jeder Schneemann bekam eine eigene Persönlichkeit und Geschichte.
„Siehst du, Noah, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt sind? Jeder hier unterstützt einander, und das macht sie so glücklich,“ erklärte Mia, während sie einen kleinen Schneehund formte.
„Wie das echte Leben, nicht wahr?“ fragte Noah nachdenklich.
„Genau wie im echten Leben. Freundschaft und Liebe machen alles besser!“ entgegnete Mia.
Als es dämmerte, traten sie einen Schritt zurück und bewunderten ihr Winterwunderland, bevölkert von lachenden Schneegestalten. Sie hatten nicht nur ein Unglaubliches erlebt, sondern auch gelernt, dass Magie manchmal in einer Gestalt von Empathie und Wärme in der Kälte erscheint.
Dieser Winter war für Mia und Noah nicht nur eine Zeit des Spielens im Schnee, sondern auch eine Lektion in Freundschaft, Gemeinschaft und dem Glauben an die kleinen Wunder, die die Welt magisch machen.